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Hodenhochstand bei Babys und Kindern

Ein Hodenhochstand betrifft ungefähr 3 bis 5 Prozent der männlichen Babys. Bei den zu früh geborenen Buben tritt der Hodenhochstand sogar bei einem Drittel auf. Allerdings löst sich das Problem meist innerhalb der ersten Lebensmonate von selbst. Bis zum sechsten Lebensmonat haben die kleinen Hoden Zeit, ihren richtigen Sitz selber zu finden. Danach sollte unbedingt mit einer ärztlichen Behandlung begonnen werden, weil die Fähigkeit eines erwachsenen Mannes, Kinder zu zeugen, durch einen zu spät behandelten Hodenhochstand mindestens eingeschränkt sein kann.
Nicht nur bei Neugeborenen, sondern auch bei Kleinkindern sollte immer wieder der richtige Sitz beider Hoden kontrolliert werden. Selbst wenn nämlich zur Geburt alles in Ordnung war, können die Hoden in den späteren Lebensjahren wieder in die Leistengegend wandern.
kleines Baby

Symptome eines Hodenhochstandes

Normalerweise befindet sich in jedem Hodensack auch ein Hoden. Leidet ein Kind unter einem Hodenhochstand ist entweder nur einer der beiden Hodensäcke oder aber sogar beide leer. Sollte dies bei Ihrem Sohn vom Kinderarzt festgestellt worden sein, haben Sie die besten Möglichkeiten um selber zu untersuchen, ob die Diagnose Hodenhochstand wirklich richtig ist. Es kann nämlich auch sein, dass Ihrem Sohn bei der Untersuchung zu kalt war und der Hoden sich deshalb in die warme Leistengegend zurückgezogen hat. Oder aber die Berührung des Arztes brachte den Hoden zu diesem Rückzug.
Am besten kontrollieren Sie, ob der Hoden Ihres Sohnes tastbar ist, wenn er entspannt in der warmen Badewanne sitzt. Streichen Sie mit einer Hand von der Leiste Richtung Hodensack und versuchen Sie mit der anderen Hand, den Hoden zu ertasten. Kontrollieren Sie auch bei anderen Gelegenheiten den richtigen Sitz des Hodens und denken Sie immer daran: Hoden mögen keine kalten Hände :-)
Kann ein Hoden ertastet und an die richtige Stelle gebracht werden, rutscht aber dann sofort wieder in die alte Lage zurück, spricht man von einem Gleithoden. Auch dieser bedarf unbedingt einer Behandlung.
Befindet sich ein Hoden meist in seinem Hodensack, rutscht aber -oft aufgrund eines Reizes wie Kälte oder Berührung- nach oben in die Leistengegend, um später dann wieder in seinen Hodensack zurückzukehren, spricht man von einem Pendelhoden. Dieser ist nicht behandlungsbedürftig. Um einen Pendelhoden klar von einem Gleithoden abgrenzen zu können, müssen die Eltern eventuell mehrfach am Tag den Sitz des Hodens kontrollieren und protokollieren.

Welche Probleme können durch einen Hodenhochstand auftreten?

Die Zellen, die später Spermien bilden, entwickeln sich zwischen dem ersten und dem zweiten Geburtstag aus den Urzellen. Sie heißen Spermatogonien und sind in ihrer gesunden Entwicklung abhängig von der richtigen Temperatur. Die liegt einige Grad unter der Körpertemperatur, darum befindet sich der Hoden außerhalb des Körpers im Hodensack.
Wird der Hodenhochstand erst nach dem zweiten Geburtstag korrigiert, ist das Risiko sehr hoch, dass die Zeugungsfähigkeit eingeschränkt sein wird.
Darum sollte eine Therapie spätestens kurz nach dem ersten Geburtstag des Knaben abgeschlossen sein.
Eine weiteres Problem besteht darin, dass die Gefahr an Hodenkrebs zu erkranken, stark erhöht ist. Bei einem nicht behandelten Hodenhochstand entwickelt sich 32mal häufiger ein bösartiges Geschwür. Dagegen sinkt die Gefahr an Hodenkrebs zu erkranken, je früher der Hodenhochstand behandelt wird. Aber auch bei rechtzeitiger Behandlung sollten Jungen nach der Pubertät ihren Hoden regelmäßig auf Veränderungen kontrollieren. Diese können die Größe aber auch die Konsistenz betreffen.

Wie wird der Hodenhochstand behandelt?

Bis zum sechsten Lebensmonat kann abgewartet werden, ob sich das Problem von allein gibt. Bei 70% der Kinder wandert der Hoden in dieser Zeit in die normale Lage. Danach kann damit nicht mehr gerechnet werden. Um die Spätfolgen eines Hodenhochstandes so gering wie möglich zu halten, sollte dann mit einer Therapie begonnen werden.
Wenn sich der Knabe im zweiten Lebenshalbjahr befindet, wird meist mit einer Hormontherapie begonnen. In vielen Fällen sorgt diese für eine Behebung des Hodenhochstandes, in einigen Fällen jedoch kehrt der Hoden in seine alte Position ins Körperinnere zurück. Die Lage des Hodens sollte darum immer wieder kontrolliert werden.
Ist die Hormontherapie nicht erfolgreich oder der Hodenhochstand kommt zurück, bleibt nur eine Operation. Diese sollte unbedingt möglichst weit vor dem zweiten Geburtstag stattfinden, um die Spätfolgen zu minimieren.
Bei der Operation handelt es sich inzwischen um einen Standardeingriff, der oft schon ambulant durchgeführt wird.

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Quellen:

Autor: Katarina Telschow

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