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Die Wochenbettdepression

Gerade Frauen, die sich während der Schwangerschaft besonders auf ihr Kind gefreut haben, leiden nach der Geburt unter einer sogenannten Wochenbettdepression. Da hatten Sie sich so lange auf das Kind gefreut, haben sich ausgemalt, wie es sein würde, wenn der kleine Wurm in Ihrem Arm liegt und nun ist es so weit und Sie empfinden nicht als Trauer, Überforderung und Ablehnung.
Mit niemandem können Sie darüber reden. Wem sollen Sie schon erzählen, dass Sie dieses kleine Balg am liebsten wieder im Krankenhaus abgeben würden?
Und so sind Sie allein mit dem Elend, mit Ihrer Trauer und Ihrer Überforderung. Nach außen spielen Sie die glückliche Mutter, die jeder erwartet, aber innen ist alles schwarz und traurig.
Sie sind damit nicht allein! Und sie sind kein schlechter Mensch.
Es geht auch anderen Frauen so und es gibt Hilfe und Unterstützung, Medikamente, die dagegen helfen und je schneller, Sie sich einem Arzt anvertrauen, um so schneller geht alles vorbei. Lassen Sie sich nicht einreden, Sie würden das schon allein schaffen und es wäre nur eine Stimmung.

Symptome der Wochenbettdepression

Ein sehr häufiges Symptom der Wochenbettdepression ist, dass die betroffene Frau keinen liebevollen Kontakt zu ihrem Kind aufbauen kann. Sie nimmt es in den Arm und ihr ist, als hielte sie eine Puppe. Zu allem Unglück weint die Puppe manchmal oder auch häufig und möchte Zuwendung, frische Windeln und Nahrung. Die Mütter sind damit überfordert. Sie sind von sich selbst enttäuscht, weil sie ihr Kind nicht lieben können und möchten eigentlich möglichst gar nichts mit ihm zu tun haben.
Andere Frauen leiden unter Panickattacken. Vielen haben Angst, dem Kind könnte etwas passieren, wenn sie es auch nur eine Minute aus den Augen lassen. Sie verbringen jede Minute mit dem Baby, können kaum noch schlafen, geschweige denn allein duschen gehen oder das Kind mal einem anderen überlassen. Diese ständige Sorge, verbunden mit zu wenig Schlaf und wenigem Essen führt natürlich schnell zu einer totalen Erschöpfung.
Auch ständige Trauer kann ein Zeichen für eine Wochenbettdepression sein. Manche Frauen sind einfach nur noch traurig, weinen ständen und schämen sich dafür. Eigentlich müssten sie doch glücklich sein, statt dessen haben sie ein verquollenes Gesicht und rote Augen. Nicht jeder Ehemann hat dafür Verständnis. Und wenn dieser schon mit Verärgerung oder Ablehnung reagiert, dann trauen sich die Mütter erst recht nicht, anderen davon zu erzählen.
Auch Schlafstörungen können als Symptom einer Wochenbettdepression auftreten.
Im Allgemeinen sind betroffene Frauen sehr reizbar, empfinden Schuldgefühle -vor allem unbegründete- und sind sehr empfindlich.
Wenn einige dieser Symptome über Tage hinweg auftreten, Ihr Leben stark beeinträchtigen, dann sollten Sie sich Hilfe bei Ihrem Gynäkologen oder Hausarzt suchen. Die normalen BabyBlues halten einige Tage nach der Geburt an, darüberhinaus muss von einer Depression ausgegangen werden. Diese ist gut behandelbar, wenn nicht zu lange mit dem Arztbesuch gewartet wird.

Ursachen der Wochenbettdepression

Als Ursachen für eine Wochenbettdepression kommen zum Beispiel Depressionen während der Schwangerschaft oder Schwierigkeiten unter der Geburt in Frage.
Auch Frauen, die sehr genaue Vorstellungen von dem Leben mit Baby hatten und nun von der Realität enttäuscht sind, leiden häufer unter eine Wochenbettdepression.
Die Zahl der Frauen, die erst sehr spät und erst nachdem sie sich im Beruf verwirklicht haben, schwanger werden möchten, wächst. Aber gerade diese Frauen neigen zu Perfektionismus. Sie haben sich als Frau beruflich durchgesetzt und dafür hart gekämpft. Ihr Leben ist oft ein ganz genauer Plan, auf dem nunmehr Schwangerschaft und Kinderkriegen steht. Manche leiden bereits in der Schwangerschaft unter Depressionen, andere freuen sich auf ihr Kind und malen sich die gemeinsame Zukunft genau aus. Kaum ist es jedoch da, schon ist es vorbei mit Plänen und Perfektionismus. Frauen, die bisher Haushalt und Beruf ohne Probleme unter einen Hut bekamen, bei denen immer vom Fußboden gegessen werden konnte, wo es nie ein Zuviel an Schmutz- oder Bügelwäsche gab, kriegen plötzlich gar nichts mehr auf die Reihe. Plötzlich müssen sie sich damit auseinandersetzen, dass es einen ganz kleinen Wurm gibt, der klar sagt, wann was geschehen darf.
Plötzlich bleibt alles liegen - nicht nur der Haushalt, sondern auch das Selbstwertgefühl, Sicherheit und Glück. Kommen dann noch Probleme beim Stillen hinzu, fühlen sie sich schnell als Versager.
Andere Frauen werden nach der Geburt mit Gefühlen konfrontiert, die sie lange unterdrücken konnten. So leiden sie darunter, dass ihnen schon als Kind eingetrichtert wurde, dass sie nur durch das, was sie Tun, etwas wert sind oder aber, dass sie selbst nicht wissen, was für sie gut ist.
Die Ursachen für eine Wochenbettdepression können so unterschiedlich sein, wie ihre Symptome.

Was tun gegen die Wochenbettdepression?

Wichtig ist es, sich das Problem einzugestehen. Nur wer erkennt, dass er ein Problem hat, mit dem er nicht allein klarkommt, kann Hilfe in Anspruch nehmen. Ein erster Schritt kann sein, sich zu informieren. Wer im Internet nach Wochendepression sucht, wird schnell bemerken, dass er nicht allein ist. Es gibt inzwischen Filme und Bücher, die sich damit beschäftigen und die Frauen zeigen, denen es ähnlich ging und die diesen Weg gehen mussten und erfolgreich gegangen sind. Wer sich informiert, kann feststellen, dass der Weg zwar steinig und schwer ist, aber möglich und dass am Ende dieses Weges ein glückliches Leben mit Kind und Partner stehen kann.

Ein weiterer Film "Herbstkind" beschäftigt sich mit diesem Thema. Er wurde am 24.10.2012 im ARD ausgestrahlt und stand noch nicht auf DVD zur Verfügung.

Hausmittel gegen Wochenbettdepressionen

Wer merkt, dass er langsam aber sicher in seiner depressiven Stimmung versinkt, der sollte so schnell wie möglich gegensteuern. Langes Warten kostet unnötig Zeit. Das sind Hausmittel, die in den Anfängen einer Depression helfen können: Diese Hausmittel können in den Anfangsstadien helfen. Wer bereits seit Wochen unter einer Wochenbettdepression leidet, kann sie ausprobieren (schaden werden sie nicht), sollte sich aber außerdem einen Termin beim Arzt besorgen.

Autor: Katarina Telschow

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