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Der Schwangerschaftsabbruch

Nicht jede Frau, die erfährt, dass sie schwanger ist, freut sich darüber. Bei so mancher Frau weckt diese Nachricht Angst oder Ablehnung. Wenn es sich dazu um eine minderjährige Schwangere handelt, die noch bei den Eltern wohnt, kommen vielleicht Scham oder auch Angst vor den Konsequenzen wie dem Ärger mit den Eltern hinzu und sie wünschen sich einen Schwangerschaftsabbruch (eine Abtreibung).
Zu oft wird dann jedoch die Schwangerschaft verdrängt und vor den Eltern verheimlicht. Aber irgendwann kommt jedes Baby zur Welt und dann muss sich auch eine noch so junge Frau mit Konsequenzen auseinandersetzen, die sie eventuell nicht gehabt hätte, wenn sie sich rechtzeitig mit der Option Schwangerschaftsabbruch beschäftigt hätte.
Besser ist schon man sucht sich sofort jemanden zum Reden:

Der Gynäkologe als erster Ansprechpartner

Ein erster Ansprechpartner kann der Gynäkologe sein. Auch wenn Sie noch minderjährig sind, ist dieser zur Geheimhaltung verpflichtet, jedenfalls wenn Sie älter als 14 Jahre sind. Mit dem Gynäkologen können Sie darum ganz im Vertrauen reden und zwar auch in Bezug auf einen Schwangerschaftsabbruch. Er wird Sie beraten und Ihnen sagen, welche Möglichkeiten Sie haben.
Innerhalb der ersten 14 Schwangerschaftswochen (also innerhalb von 14 Wochen nach der letzten Regelblutung) ist eine Abtreibung ohne Probleme möglich. Was Sie tun müssen, wenn Sie eine Abtreibung wünschen, können Sie hier nachlesen:
Die Gründe für eine Abtreibung und ihre Kosten Nach der 14. Schwangerschaftswoche ist eine Abtreibung nur möglich, wenn ein Arzt feststellt, dass die Fortsetzung der Schwangerschaft die seelische und/oder körperliche Gesundheit der Schwangeren schwerwiegend beeinträchtigen würde. Lesen Sie dazu hier: medizinische Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch

Die Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen als Ansprechpartner beim Wunsch nach Abtreibung oder Schwangerschaftsabbruch

Weitere Ansprechpartner finden Sie in den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen zum Beispiel von ProFamilia. Sie können sich dort einen Termin holen und mit einer Beraterin sprechen. Auch diese ist zur Geheimhaltung verpflichtet. Zu diesem Gespräch dürfen Sie selbstverständlich auch begleitet werden. In Frage kommen eine gute Freundin, Ihr Partner, der Erzeuger des Kindes oder auch Ihre Eltern.
Auch in den Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen wird man Sie zu den Problemen, die Sie mit der Schwangerschaft haben, beraten. Es geht jedoch nicht nur um eine mögliche Abtreibung und die daraus resultierenden Konsequenzen, sondern auch um die Frage, ob nicht doch eine Austragung denkbar ist. Einerseits werden Sie darüber informiert, welche Hilfe Sie in Anspruch nehmen können, wenn Sie sich für die Geburt des Kindes entscheiden, andererseits wird man Sie auch über andere Möglichkeiten informieren. Sie könnten das Kind nach der Geburt zur Adoption freigeben oder in eine Pflegefamilie vermitteln lassen, wenn Sie sich selbst nicht in der Lage sehen, das Kind aufzuziehen.
Die Beraterinnen der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen werden auch zwischen Ihnen und Ihren Eltern, dem Erzeuger des Kindes oder anderen nahen Angehörigen vermitteln, wenn Uneinigkeit im Umgang mit der Schwangerschaft besteht.

Abtreibung - ja oder nein

Wichtig bei der Frage, ob Sie das Kind abtreiben wollen oder nicht, ist, was SIE denken, fühlen und wollen. Kein Kind möchte eine Mutter, die jeden Tag bereut, dass es das Kind zur Welt gebracht hat! Aber Frauen, die Kinder abtreiben, obwohl sie sich eigentlich auf das Baby freuen und es eigentlich wollen, leiden unter Umständen ihr Leben lang unter dem Schwangerschaftsabbruch. Darum ist es wichtig sich in Ruhe hinzusetzen und zu überlegen, was man fühlt und will:
Frauen, die sich ein Kind wünschen,
fühlen, denken, machen oft
Frauen, die sich einen Schwangerschaftsabbruch wünschen,
fühlen, denken, machen oft
Sie tragen oft körperbetonte Kleidung, in der selbst
die kleinste Bauchandeutung gut gesehen werden kann.
Sie tragen oft weite Kleidung, um jedes Anzeichen einer Schwangerschaft unsichtbar zu machen.
Sie schauen sehnsuchtsvoll in jeden Kinderwagen. Sie vermeiden den Kontakt zu kleinen Kindern.
Sie bleiben vor Geschäften mit Kinderkleidung stehen. Sie machen um den Bereich mit der Kinderkleidung einen großen Bogen.
Sie schonen ihren Körper und
fahren sich zärtlich mit der Hand über den Bauch.
Sie setzen sich mehr als sonst Gefahren z.B. im Sport aus, trinken mehr Alkohol als vorher und rauchen mehr als zuvor.
Sie erwischen sich dabei, wie sie sich
ein Leben mit dem Baby ausmalen.
Der Gedanke an ein Leben mit Baby führt nur zu Angst, Beklemmungen und Abscheu.
Wenn Sie bei dem Gedanken an ein Leben mit Kind Angst verspüren, überlegen Sie genau, wovor Sie Angst haben. Auch Schwangere, deren Baby geplant war und die keinen Gedanken an einen Schwangerschaftsabbruch verwendet haben, haben unter Umständen Angst vor der Umstellung, vor der Verantwortung, vor dem Neuen in ihrem Leben.
Wenn Sie Angst vor den finanziellen Konsequenzen haben, lassen Sie sich beraten. Keine Mutter in Deutschland wird allein gelassen. Sie bekommen Hilfe, Sie müssen diese nur beantragen und annehmen.
Lassen Sie sich kein schlechtes Gewissen machen: Weil Sie sich für eine Abtreibung entscheiden, sind Sie nicht automatisch ein schlechter Mensch und können auch später eine gute Mutter werden.
Haben Sie sich zur Abtreibung entschieden, dann lesen Sie hier über die Möglichkeiten, Kosten und Aufgaben, die ein Schwangerschaftsabbruch mit sich bringt.

Autorin: Katarina Telschow

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