Logo
Anzeige:
Schmetterling

Die Totgeburt

Wenn ein Kind tot zur Welt kommt und mindestens 500 Gramm wiegt, dann ist es rein rechtlich gesehen keine Fehlgeburt sondern eine Totgeburt. In Deutschland liegt die Zahl der Totgeburten bei 0,24%, das sind also ungefähr 5 Kinder von 2000.

Mögliche Ursachen einer Totgeburt

Als Ursachen kommen in Frage:
  • Fehlbildungen am Kind
  • Chromosomenbesonderheiten beim Kind
  • schwerwiegende Erkrankungen des Kindes
  • Sauerstoffmangel durch unzureichende Funktion des Mutterkuchens oder dessen vorzeitiger Ablösung
  • Nabelschnurkomplikationen, wie Nabelschnurknoten, Nabelschnurvorfall, feste Nabelschnurumschlingung
  • Infektionen der Mutter, wie Listeriose, Toxoplasmose, Zytomegalie
  • Erkrankungen der Mutter, wie z.B. Diabetes,
  • Drogen- und Alkoholmissbrauch
  • Fehlbildungen der Gebärmutter
  • seltene Komplikationen wie Gebärmutterriss, Fruchtwasserembolie
  • psychosozialer Stress

Der Abschied in der Klinik

Kommt ein Kind als Totgeburt zur Welt, so können die Eltern nur hoffen, dass sie auf sensible Hebammen und Ärzte stoßen.
Zwei Frauen, die selber ihre Kinder tot zur Welt brachten, gründeten die Initiative "Die Klinikaktion für Schmetterlingskinder". Diese Initiative möchte es ermöglichen, dass sich alle Betroffenen würdevoll und in Liebe von ihrem Kind verabschieden können und zwar ganz unabhängig davon, wie schwer es bei der Geburt war.
Dafür stellt sie den Entbindungskliniken einen Notfallkoffer für Totgeburten zur Verfügung. In diesem ist alles enthalten, was benötigt wird, um ein Kind würdevoll zu verabschieden. Er enthält Kleidung, die für die sehr kleinen Babys extra angefertigt wird, Decken, in die die Kinder gewickelt werden können. So bekommen Eltern die Möglichkeit, ihr Baby so zu bekleiden, wie sie es sich wünschen. So kann es noch einmal in den Arm genommen werden und später auch beerdigt werden.
Aber auch Abschiedskerzen, kleine Kuscheltiere und Karten für Fuß- und Handabdrücke finden sich in der Notfallbox.
So bekommen Kliniken die Möglichkeit sensibel auf die sehr schwere Situation der Eltern einzugehen. Noch wichtiger scheint mir jedoch, dass sie für dieses Thema sensibilisiert werden. Sie werden aufgefordert ihre ärztliche Distanz aufzugeben und in dem kleinen Totgeborenen das zu sehen, was es ist: ein geliebtes Kind, was ging, bevor es richtig ankam.

Für die Betroffenen ist ein solcher Umgang mit der Totgeburt ihres Kindes sehr wichtig. Es wird nie wieder eine Möglichkeit geben, für Erinnerungen an ihr geliebtes Baby zu sorgen. Wenn Eltern sich dazu entscheiden, diesen Schmerz zuzulassen, die Trauer zu leben und damit diesem kleinen Wurm den Platz geben, den es verdient, haben sie es in den meisten Fällen leichter, sich auf ihr weiteres Leben einzulassen. Werden solche Kinder dagegen einfach entsorgt, die Erinnerung und der Schmerz lieber verdrängt, bleibt oft eine dunkle Wolke in den Eltern zurück. Sie leben nach außen hin ihr Leben, ganz unbeeindruckt vom Geschehen, aber ihnen fehlt innen drinnen die Sonne, das Lachen und das Glück.
Wenn Sie betroffen sind, dann überlegen Sie bitte genau, was Sie wollen. Haben Sie keine Sorge, dass Ihre Trauer übertrieben oder ungesund wäre. Sie werden Zeit brauchen, die Totgeburt Ihres Kindes zu verarbeiten. Sie werden Zeit brauchen, um sich emotional auf eine neue Schwangerschaft einzustellen. Nehmen Sie sich diese Zeit. überlegen Sie, wie lange Sie mit ihrem Kind schwanger waren, wie lange Sie es unter Ihrem Herzen trugen. Diese Zeit kann nicht von jetzt auf eben ausgelöscht werden. Sie ist es wert, Beachtung zu finden.

Möglichkeiten der Erinnerungen

Es gibt Möglichkeiten für Erinnerungen zu sorgen:

Interessante Artikel zum Thema "Schmetterlingskinder"

zum Seitenanfang