Logo
Anzeige:

Durchfall

Durchfall ist nur das Symptom einer Erkrankung und wird bei Kindern in vielen Fällen durch Viren oder Bakterien, aber auch durch eine Lebensmittelunverträglichkeit, den Genuss verdorbener Lebensmittel, Aufregung und Stress ausgelöst.
In jedem Fall müssen die Folgen des Durchfalls, nämlich die Austrocknung des Körpers und der Salz- und Mineralienverlust, so gering wie möglich gehalten werden. Oft kommt der Körper mit der Ursache des Durchfalls, sprich den Viren oder Bakterien, den Giften aus verdorbenen Lebensmitteln oder der Aufregung allein klar und es kann auf eine Behandlung mit Antibiotika verzichtet werden.
In folgenden Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden:

Der Arzt benötigt für seine Diagnose die von Ihnen gemachten Beobachtungen. So sollten Sie dokumentieren:

Behandlung des Durchfalls bei Säuglingen

Bei Säuglingen spricht man von Durchfall, wenn sie mehr als fünf dünne Stühle pro Tag haben.
Er ist besonders kritisch, da Kinder in diesen jungen Tagen sehr schnell lebensbedrohlich dehydrieren, d.h. unter Flüssigkeitsmangel leiden. Es sollte sofort ein Kinderarzt aufgesucht werden. Oft müssen betroffene Säuglinge jedoch in ein Krankenhaus, damit dort per Infusion schlimmeres verhindert wird.

Behandlung des Durchfalls bei Kindern und Kleinkindern

Wenn ein Kleinkind mehr als drei dünne Stühle am Tag hat, spricht man von Durchfall.
In diesem Fall ist es wichtig, das Kind mit viel Flüssigkeit zu versorgen. Günstig sind hier Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke, die nicht nur für Flüssigkeit sorgen, sondern auch den Salz- und Mineralienverlust ausgleichen. Natürlich kann das Kind auch dünne Kräutertees (Pfefferminze, Kamille, Fenchel) oder reines Wasser trinken. Auf 100ml Flüssigkeit kommen 1 bis 2 TL Zucker und eine Prise Salz, um den Salzverlust auszugleichen. Bananen- und Aprikosensaft helfen einen Mangel an Mineralien zu verhindern.
Wenn das Kind Appetit hat, sind zerdrückte Banane, geriebener Apfel, Zwieback oder milchfreier Haferbrei sinnvolle Nahrungsmittel. Hat sich der Zustand des Kindes stabilisiert, kann es gekochte Möhren, später dann fettarmes Huhn oder Rind und Brühe mit Reis essen. Alles sollte leicht gesalzen sein, damit der Salzmangel ausgeglichen wird.

Ursache des Durchfalls: Viren und Bakterien

Durchfall bei Säuglingen und Kindern wird meist durch Bakterien oder Viren und hier ganz besonders häufig durch die Rotaviren verursacht. Da der Krankheitsverlauf bei Säuglingen sehr oft dramatisch wird, ist es sinnvoll sie gegen Rotaviren zu impfen. Die Impfung erfolgt durch Schluckimpfung, kann ab der 6. Lebenswoche verabreicht werden und hält 2 bis 3 Jahre. Danach überstehen die meisten Kinder Durchfall ganz unproblematisch.
Rotaviren sind hochgradig ansteckend. Für eine Ansteckung ist kein direkter Kontakt zu einem Erkrankten notwendig. Der Rotavirus ist ausgesprochen widerstandsfähig und überlebt lange Zeit auch auf harten Oberflächen oder im Wasser. Die Ansteckung erfolgt also auch durch Kontakt mit kontaminierten Gegenständen, z.B. Türklinken und Lichtschalter in öffentlichen Verkehrsmitteln und gemeinsam benutzten Räumen, wie Fahrstühlen oder Lebensmittelmärkten und kann kaum vermieden werden.
Häufiges Händewaschen auch mit entsprechenden Desinfektionsmitteln kann nur helfen, aber nicht sicher verhindern.
Weitere Begleiterscheinungen einer solchen Viruserkrankung können Erbrechen, Fieber und/oder Kopf- und Muskelschmerzen sein. Bei Kindern und Kleinkindern verläuft die Krankheit meist weniger dramatisch, weil Kleinkinder wesentlich widerstandsfähiger sind als Säuglinge. In vielen Fällen dauert der Durchfall nur zwei bis drei Tage an und der Körper des Kindes geht siegreich aus dem Kampf gegen den Virus hervor. Eine Antibiotika-Therapie ist dann nicht erforderlich.
Sollte der Durchfall länger anhalten oder das Kind macht einen zusehends müden und apathischen Eindruck, es verweigert das Trinken oder bekommt Fieber, dann muss schnell ein Arzt aufgesucht werden.

Ursache des Durchfalls: Lebensmittelvergiftung

Eine Lebensmittelvergiftung wird durch verdorbene Lebensmittel ausgelöst. In diesen vermehren sich verschiedene Bakterien, deren Abfallprodukte giftig sind. Betroffen können alle Lebensmittel sein, besondere Obacht sollte man jedoch bei Eiern, Fleisch und Milch walten lassen. Eine große Gefahr geht von verdorbenen Konserven aus. Wenn sich bei einer Konserve der Deckel wölbt, sollte diese unbedingt entsorgt werden. Die Gifte lassen sich meist nichtmal durch längeres Kochen (mehr als 30min) neutralisieren.
Auf eine Lebensmittelvergiftung weist hin, dass mehrere der Personen, die von einem Essen gegessen haben, relativ zeitgleich erkranken. Symptome können neben Durchfall, auch Erbrechen, Bauchkrämpfe und manchmal auch Fieber sein. Diese Symptome treten abhängig vom Erreger bis zu 16 Stunden nach dem Genuss des verdorbenen Lebensmittels auf. In den meisten Fällen dauern diese Symptome nur 1 bis 2 Tage an.
Einzig bei einer Vergiftung durch den Genuss verdorbener Konserven, nämlich durch Clostridium botulinum (Botulinum-Intoxikation) sind die Symptome andere. Es handelt sich hier um ein ganz besonders starkes Gift, bei dem die Krankheit unbehandelt oft tödlich endet. Menschen mit einer solchen Vergiftung zeigen folgende Symptome:

Sie sollten sofort einen Arzt aufsuchen. Diese Symptome können bereits nach 2 Stunden, jedoch auch erst nach einigen ( 6 bis 14) Tagen auftreten. Bei Verdacht auf eine Botulinum-Intoxikation wird sofort einen Gegengift verabreicht.

Ursache des Durchfalls: Salmonellen

Salmonellen werden vom Tier auf den Menschen, aber auch vom Menschen auf das Tier übertragen. Dabei kommen nicht nur Nutztiere als Überträger in Frage, wie Rinder und Hühner, sondern auch Hunde, Katzen und Reptilien (siehe hier: gefährliche Lieblinge).
Insbesondere in eiweißhaltigen Lebensmitteln lebt dieses Bakterium ausgesprochen gern. So kann es sich im Fleisch und auf den Eiern befinden. Durch Erhitzen des Lebensmittels auf über 75 Grad für mindestens 10min werden die Bakterien abgetötet. Das Tauwasser von aufgetauten Lebensmitteln sollte entsorgt werden.
Bei weniger als 6 Grad ist die Vermehrung der Salmonelle stark verlangsamt. Sie stirbt jedoch nichtmal in der Tiefkühltruhe.
Innerhalb von 12 bis 72 Stunden nach der Übertragung treten folgende Symptome auf:

Bei den meisten Menschen gehen diese Symptome innerhalb von zwei bis drei Tagen zurück. Wie bei allen Erkrankungen mit Durchfall muss auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Säuglinge sind jedoch gefährdet. Einerseits macht ihnen der Flüssigkeitsverlust besonders zu schaffen, andererseits können die Salmonellen sich über die Blutbahn im gesamten Körper ansiedeln. Ein Arztbesuch ist deswegen unumgänglich.

Ursache des Durchfalls: Lebensmittelunverträglichkeit/Lebensmittelallergie

Bestimmte Lebensmittel werden von verschiedenen Menschen nicht vertragen. Einerseits kann es sich um eine allergische Reaktion handeln. Dabei reagiert der Körper auf eigentlich ungefährliche Substanzen mit einem Abwehrverhalten. Diese allergischen Reaktionen betreffen immer die im Lebensmittel enthaltenen Eiweiße. Eine solche Allergie kann über Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Mehr zur Ernährung eines Kindes bei einer Allergie finden Sie unter Ernährung bei Allergiegefahr.
Es kann sich jedoch auch um eine Lebensmittelunverträglichkeit handeln. In diesem Fall reagiert nicht das Immunsystem, sondern durch eine Erkrankung zum Beispiel des Dünndarms können Nährstoffe, Mineralien und Vitamine nicht mehr (vollständig) aufgespalten und resorbiert (aufgenommen) werden.
Die daraus resultierenden Symptome sind dann oft zum einen Mangelsymptome und zum anderen reagiert der Körper mit Durchfall oder Verstopfung, Übelkeit und Magenkrämpfen auf Nahrungsbestandteile, die eigentlich an anderer Stelle aufgespalten oder bereits resorbiert sein sollten.
Ein großes Problem ist, dass die Symptome tatsächlich sehr unterschiedlich sind und deswegen die Ursache nicht immer sofort erkannt wird.
Diese Lebensmittel werden häufiger nicht vertragen:

Als Symptome, die ihren direkten Ursprung in der Lebensmittelunverträglichkeit haben, kommen in Frage:

Dazu kommen die Symptome, die erst dadurch entstehen, dass der Körper die dargebotene Nahrung nicht ordentlich verwerten kann (Mangelsymptome). Das können sein:

Quellen:

zurück zum Inhaltsverzeichnis dieser Seite
zurück zur Übersicht "Durchfall & Erbrechen"

Diese Seite wurde zuletzt am Saturday, 20-Sep-2014 11:38:08 CEST aktualisiert!