Ist der Geburtstermin weniger als 14 Tage überschritten, so spricht man von einer Terminüberschreitung. So etwas kommt relativ häufig vor und ist nur sehr, sehr selten ein Problem. Der Frauenarzt wird die werdende Mama öfter zu sich bestellen, um sicher zu gehen, dass mit dem lieben Kleinen alles in Ordnung ist.
Wenn das Kind seinen Geburtstermin um mehr als 14 Tage überschritten hat, so gilt es als
übertragen. Etwa 9% aller Kinder kommen erst nach der 42. Schwangerschaftswoche zur Welt. Eine Übertragung
des Babys ist mit gewissen Risiken verbunden, die eine erhöhte Beobachtung von Mutter und Kind notwendig machen.
So kann es zum Beispiel sein, dass, wenn der Geburtstermin so stark überschritten wird, die Plazenta das Kind
nicht mehr ausreichend versorgen kann.
Zum Ende der Schwangerschaft sind alle Körperteile des Kindes vollständig ausgebildet und funktionsfähig. Im Falle
einer Übertragung wächst das Baby also nicht mehr, sondern legt sich lediglich Fettreserven zu, d.h. es wächst
nur noch in die Breite. Wenn die
Plazenta das Kind nicht mehr voll umfänglich versorgen kann, hört dieses Breitenwachstum während der Übertragung
des Babys auf und entwickelt sich dann in die entgegengesetzte Richtung, d.h. das Baby wird wieder dünner.
Eine solche Unterversorgung zeigt sich meist darin, dass die Fruchtwassermenge abnimmt. Der Frauenarzt wird bei
den Ultraschalluntersuchungen daher besonders auf einen solchen Hinweis achten.
Eine andere Untersuchungsmöglichkeit ist die Dopplersonografie. Das ist eine besondere Form der
Ultraschalluntersuchung, mit der die Fließgeschwindigkeit des Blutes dargestellt werden kann. So kann überprüft
werden, ob und wie stark das Blut in der Plazenta und in der Nabelschnur fließt.
Außerdem könnte es sein, dass das Kind, wenn der Geburtstermin stark überschritten ist, nicht mehr ausreichend
mit Sauerstoff versorgt wird. Das Fruchtwasser ändert unter Umständen in der Zeit der Übertragung der Schwangerschaft
die Farbe von klar oder bernsteinfarben nach grünlich.
Eine solche Farbänderung des Fruchtwassers kann auch dadurch zustande kommen, dass das Kind stressbedingt Mekonium
abgibt.
Um solche Probleme zu erkennen, kann Fruchtwasser entnommen und überprüft werden.
Es gibt diverse Tipps, wie Frau eine Geburt in die Gänge bringen kann. Einige sind zumindest ungefährlich und
können, auch wenn sie wissenschaftlich nicht bewiesen sind, durchaus ausprobiert werden, um der Übertragung der
Schwangerschaft ein Ende zu bereiten.
So heißt es, dass Treppensteigen und lange Spaziergänge helfen können. Wie zu jeder Zeit der
Schwangerschaft gilt hier: so lange Sie sich bei solchen Übungen wohl fühlen, das heißt, der Puls fängt nicht an
zu rasen, der Herzschlag bleibt normal und sie kommen nicht übermäßig aus der Puste, ist gegen einen Versuch nichts
einzuwenden.
Ein zweiter Tipp ist, dass sich Frau von ihrem Mann nochmal so richtig sexuell verwöhnen lassen sollte.
Hintergrund ist, dass Sperma ein Hormon enthält, das auch genutzt wird, um den Muttermund dazu anzuregen, weich
zu werden und sich zu öffnen. Außerdem kann ein Orgasmus der Frau Wehen anregen. Insofern gibt es in der Tat
gute Chancen, dass eine bevorstehende Geburt ein wenig beschleunigt wird, vor allem wenn der Geburtstermin
bereits überschritten ist.
Keine Sorgen muss man sich machen, wenn es bis zur Geburt noch einige Wochen hin ist.
Eine Frühgeburt wird durch keinen noch so guten Sex ausgelöst!!!
Außerdem kursieren diverse Rezepte für Cocktails, die die Geburt einleiten sollen. Besprechen Sie das mit
Ihrer Hebamme. Manche Cocktails wirken tatsächlich, manche nicht ganz so, wie man es erwartet. Sie sollten solche
Experimente auf keinen Fall allein und im stillen Kämmerlein unternehmen.
Wenn Sie ihr Kind dann endlich im Arm halten dürfen, werden Sie unter Umständen feststellen, dass es nicht aussieht, wie andere Neugeborene oder wie es in den Büchern geschrieben steht. Überhaupt sehen die wenigsten Neugeborenen aus wie Filmstars. Das liegt im Wesentlichen daran, dass die Babys in den Filmen nicht mehr ganz so neu sind, wie uns glauben gemacht wird. Es ist einfach unheimlich schwer eine Mutter davon zu überzeugen, ihr Kind genau am Drehtag zur Welt zu bringen und es sofort im Film mitspielen zu lassen. Andererseits haben wohl auch schon viele Mütter vor ihrer Niederkunft eine dieser Reality-Shows gesehen, in der die Kamera mit in den Kreißsaal kommt, um dabei zuzusehen, wie der heiß erwartete Sprössling zur Welt kommt.
Je länger der Geburtstermin überschritten ist, desto größer ist die Chance, dass das Aussehen des Neugeborenen
von dem der pünktlich zum Termin geborenen Kinder abweicht. Das Fruchtwasser zerstört von Tag zu Tag mehr von
der sogenannten Käseschmiere.
Wenn das Kind pünktlich zum Termin auf die Welt kommt, ist diese fast komplett abgebaut - erst recht aber nach einer
Übertragung der Schwangerschaft.
Je später das Baby auf die Welt kommt, um so weniger ist davon noch zu sehen. Wenn das Kind ohne Käseschmiere
im Fruchtwasser schwimmt (was passiert, wenn der Geburtstermin überschritten ist), greift dieses die Haut an.
Sie wird trocken und schuppig, außerdem bekommt das Kind sogenannte Waschfrauenhände, das heißt die Finger werden
faltig.
Wenn sich das Fruchtwasser verfärbt hat, kann es sein, dass die Haut die Farbe annimmt. Sie kann
deshalb unter Umständen einen grünlichen Ton bekommen haben. Keine Angst, mit der Zeit wird auch ihr Kind so
rosig aussehen wie alle anderen.
Finger- und Fußnägel und auch die Haare sind bei übertragenen Kindern meist länger als bei zum Termin geborenen.
Keine Angst, es dauert nicht lange und ihrem Kind wird niemand mehr ansehen, wie lange es im Mutterleib zugebracht
hat.
Wenn Sie auf diesen Satz klicken, erfahren Sie, wie die Untersuchung
eines Neugeborenen abläuft, worauf geachtet wird und wofür es wie viele Punkt gibt.
Lesen Sie hier, was es Wissenswertes zur Geburt selbst gibt und informieren Sie sich hier, was es mit dem Nabelschnurblut auf sich hat und ob es sinnvoll ist, darüber nachzudenken, ob es eingelagert werden sollte oder nicht.
Autor: Katarina Telschow