Was brauchen kleine und große Kinder für Kindermöbel und worauf müssen die Eltern beim Kauf achten?
Ganz allgemein müssen Kindermöbel stabil und kippsicher sein. Das sollten Eltern ruhig im Laden testen. Es hilft sich
auf Kinderhöhe hinab zu begeben, um aus diesem Blickwinkel zu erforschen, woran es sich gut zieht, worauf es sich gut stützt,
was sich gut herausziehen lässt und welche Wirkungen das auf das Möbelstück hat.
Regale sollten an der Wand befestigt werden. Wenn die lieben Kleinen die Welt von oben sehen wollen und deshalb die
Regalwand erklettern, kann diese nicht umkippen und die Kinder unter sich begraben.
Außerdem sollten sich die Eltern gut die Verarbeitung der Kindermöbel anschauen. Oberflächen, die splittern oder schnell kaputt
gehen sind genauso ungeeignet, wie herausschauende Nägel oder Schrauben. Auch glatt polierte Oberflächen sind nur bedingt
geeignet, weil sich darauf gut die Abdrücke kleiner Kinderhände abbilden.
Die Möbel eines Kinderzimmers sollten abgerundete Ecken und Kanten haben.
Es gibt eine Zeit, da laufen die Kleinen bereits
in der Gegend herum, ohne auch nur im Geringsten auf die Idee zu kommen, dass Möbel in Kopfhöhe dicke Beulen machen.
Wer bereits Möbel mit spitzen Ecken hat, kann sich dafür entsprechende Schoner kaufen.
Schubladen sollten mit Auszugsicherungen versehen werden, da die Kleinen in ihrem Forscherdrang bald heraushaben,
wie sich diese "Höhlen" öffnen, je nach Größe auch beklettern, aber in jedem Fall ausräumen lassen.
Für sämtliche Steckdosen in der Wohnung wird je ein Steckdosenschutz benötigt.
Die Anschaffungskosten sind relativ gering
und sie verhindern zuverlässig, dass kleine Finger oder schmale Gegenstände in die Steckdosen gesteckt werden.
Wer in der Wohnung oder im Haus Treppen hat, sollte diese mit entsprechenden Schutzgittern versehen und regelmäßig mit
dem Kind die Treppennutzung üben. Hinauf ist das meist kein Problem, hinab geht es am besten auf den Knien und mit dem
Hintern voran oder aber im Sitzen.
Der Wickeltisch muss eine rückenfreundliche Höhe haben. Bitte bedenken Sie vor dem Kauf, dass eine Wickelauflage
die Höhe verändert.
Am besten verfügt er an den Seiten über kleine Barrieren, die verhindern, dass sich der kleine Racker durch eine plötzlich
gelungene Körperdrehnung über die Kante hinaus bewegt. Trotzdem sollten Mama oder Papa immer einen Blick auf den Wurm haben,
da Stürze aus dieser Höhe unangenehme Folgen haben.
Damit Mama und Papa gar nicht erst in die Versuchung geraten, nur ganz kurz den Platz des Geschehen zu verlassen, um
schnell ein wichtiges, vergessenes Utensiel heranzuschaffen, sollte sich dieses ganz in der Nähe befinden. Ein Regal mit
den wichtigsten Sachen direkt am oder über dem Wickeltisch macht sich auf jeden Fall gut. Wenn das Regal über dem
Wickeltisch hängt, kann daran ein Mobile befestigt werden, was dem Kind die endlosen Sekunden nutzlosen Herumliegens
verschönern.
Auf gar keinen Fall sollte das Kind eine Chance haben, an die Dinge im Regal heranzugelangen. Das sorgt für Chaos
und für entsprechende Nacharbeit.
Manche Wickelkommoden lassen sich praktischerweise zu einem ganz normalen Regal umbauen.
Abgesehen von all den Dingen, die allgemein für Kindermöbel gelten, macht ein Kriterium ein Kinderbett besonders sicher
bzw. unsicher: der Abstand der Gitterstäbe. Ist der Abstand zu groß, kann sich das Kind den Kopf zwischen ihnen einklemmen.
Ein Neugeborenes hat einen Kopfumfang von ca. 35 cm bis 37 cm. Der Abstand der Gitterstäbe sollte daher 7 cm nicht
übersteigen.
Praktisch sind Babybetten, die sich in der Höhe verstellen lassen. Zum Anfang reichen zwischen Bettboden und Oberkante
des Gitters 30cm. Man kommt gut an das Kind, muss sich zum Reinlegen und Rausnehmen des Babys nicht so tief bücken und
das Kind kann nicht aus dem Bett rollen.
Sobald sich das Kind an den Gitterstäben hochzieht, muss der Bettboden weiter runter. Zum Schluss sollte der Abstand
zwischen Boden und Gitteroberkante 60cm betragen.
Irgendwann kommt der Tag, da klettert das Kind auch über diese 60cm hohe Barriere. Um Stürze zu vermeiden, lassen sich
bei vielen Gitterbetten einige Gitterstäbe herausnehmen. So hat das Kind einen Ausstieg und ist während des Schlafens
trotzdem vor dem Rausfallen geschützt.
Ein wichtiger Bestandteil eines Kinderbettes ist die Matratze. 2007 wurden Matratzen verschiedener Hersteller von Stiftung
Warentest getestet. Erfreulich ist, dass alle getesteten Matratzen für den Gebrauch geeignet waren. Besonders toll war
allerdings keine.
Wichtig ist, dass man die Matratzen bevor sie ihrer Bestimmung zugeführt werden, ordentlich einige Tage lüftet (auch
wenn es nicht auf der Verpackung steht). In den unschönen Fällen roch sie nur nicht gut, in den ungünstigen Fällen dunstete
nach dem Öffnen der Verpackung Trichlorethen oder Tetrachlorethen aus. Beide Stoffe können Krebs erzeugen.
Sonst versprechen manche Anbieter mehr, als sie halten können. So gibt es Matratzen, die ab einem bestimmt Gewicht
des Kindes umgedreht werden sollen, weil wohl schwerere Kinder auf der einen Seite weniger tief einsinken, als auf der
anderen. Das stimmt so nicht. Kinder sinken auf allen Seiten genauso wenig tief ein, weil sich das höhere Gewicht auf eine
größere Fläche verteilt.
Ein anderer Anbieter versprach einen "vitalisierenden, antiseptischen Effekt". Da zwischen Kind und Matratze in der Regel
noch mindestens das Bettlaken liegt, ist unklar, welches Enzym solches zu tun vermag.
Wer den ausführlichen Test lesen mag, der klicke hier:
Matratzentest
Dort gibt es sogar Hinweise auf die Testergebniss von Stiftung Warentest.
In der Ökotest 4/2012 wurden mal wieder Kindermatratzen getestet.
Hier finden Sie eine
Auswertung des Ökotests für Kindermatratzen.
Recht bald nach der Geburt wird Spielzeug fürs Baby benötigt und gewollt. Und sobald Baby richtig zupacken kann, sollte es sich sein Spielzeug selbst nehmen können und es sollte auch spielerisch dazu angehalten werden, das Spielzeug abends wieder wegzuräumen. Das macht sich am günstigsten mit großen Kisten. Bei IKEA gibt es die TROFAST-Serie. Diese besteht aus Regalen, die entweder mit Regalbrettern oder Kisten versehen werden können. Die Kisten können wie Schubladen in die Führungen eingeschoben werden. Bei meinen Kindern hat sich diese Regalserie bestens bewährt. Zum einen können in den Kisten alle Sachen ordentlich verstaut werden und zum anderen kann man die Spielsachen in den Kisten auch in andere Zimmer transportieren, wenn Tochter oder Sohn lieber dort spielt.
Früher oder später kommt die Breiphase. Und selbst wenn die lieben Kleinen noch lieb, klein und zart sind, kann diese
Nahrungsumstellung anstrengend werden. Wiedereinmal wird Mama feststellen, dass sie mindestens zwei Hände zu wenig hat.
Das Kind gleichzeitig zärtlich wie auch sicher und fest im Arm halten, das Glas, den Teller oder ähnliches bereit halten,
den Löffel schwingen, durch die Luft fliegende Nahrungsreste auffangen bzw. aufwischen ... dazu braucht es einfach mehr
als die serienmäßig vorhandenen zwei Hände. Da macht sich ein Sitz gut. Ein Sitz, der dafür sorgt, dass unser Wurm dort
bleibt, wo wir ihn hinlegten bzw. -setzten und nur geringe Möglichkeiten hat, den Brei zu verteilen.
So lange die Lütten nicht allein aufrecht sitzen können, muss man auf eine Babyschale zurückgreifen.
Sobald sie ihren Rücken gerade halten, dürfen sie in einen Babystuhl. Damit sie nicht herausrutschen, sollte dieser über
einen Steg zwischen den Beinen verfügen.
Um ein langes, bequemes Sitzen zu ermöglichen, machen sich in der Höhe verstellbare Sitzflächen und Fußstützen gut.
Der perfekte Sitz kann dies vom Baby bis zum Schulkind.
Die Stiftung Warentest testete 2007 verschiedene Modelle.
Besonders gut kam dort der Stokke Tripp Trapp weg.
Für die ersten 6 Monate wird der Stuhl um eine Babyschale (das Newborn Set) erweitert.
Spätestens mit Schulbeginn sollte ein jedes Kind über seinen eigenen Schreibtisch verfügen. Dieser muss sich natürlich an
unser wachsendes Kind anpassen. So sollte er auf jeden Fall in der Höhe verstellbar sein und zwar möglichst einfach, ohne
dass man ihn
komplett auseinander bauen muss. Außerdem ist es sinnvoll, dass sich die Tischplatte teilweise anklappen lässt. Dies
ermöglicht, dass sich das Kind aussuchen kann, wie es gerade am besten arbeitet. Eine Kante am unteren Ende der Tischplatte
verhindert, dass Stifte oder Lineal hinunterrollen, sobald sich die Platte neigt.
Ein Teil der Platte sollte jedoch ungeneigt bleiben können, damit z.Bsp. dort der Monitor für einen Computer, der wohl früher
oder später notwendig wird, Platz finden kann.
Die Neigung der Tischplatte sollte einfach und stufenlos einstellbar sein und mindestens 16 Grad betragen. Die Einstellung
sollte durch das Kind allein zu bewerkstelligen sein.
Achtung: Bei manchen Modellen ist die Gefahr eingeklemmter Finger besonders groß!
Der Schreibtisch sollte über eine Tiefe von 80cm verfügen, da sonst der Bildschirm nicht weit genug entfernt vom
Kindergesicht steht.
Gerade weil dieser Schreibtisch eine Ehe fürs gesamte Schulleben mit dem Kind eingeht, sollte er über genügend Stauraum
verfügen oder aber der Hersteller sollte Erweiterungsmodule anbieten.
Natürlich gelten für einen Schreibtisch die gleichen Regeln wie für andere Kindermöbelstücke auch:
Eine Platte aus Massivholz ist oft besser als eine aus Weichholz. Kunststoffbeschichtete Platten sind zwar besonders
robust, enthalten aber auch manchmal Formaldehyd.
Im Jahr 2006 testete Stiftung Warentest 14 Schreibtische, die höhenverstellbar sind und eine ankippbare Tischplatte
besitzen. Davon wurden nur vier Schreibtische mit der Note "gut" bewertet. Das waren:
Diese Tische wurden auf Herz und Nieren geprüft. Wer nicht einen von diesen kaufen möchte oder kann, der sollte
den Schreibtisch vor dem Kauf nach den oben genannten Kriterien ausgiebig testen.
Wie ich den Kinderschreibtisch und den Schreibtischstuhl an die Größe meines Kindes anpasse, können Sie im Artikel
Kinderschreibtische im Test lesen.
zum Seitenanfang