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Transsexualität

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Bei der Geburt eines Kindes wird aufgrund der vorhandenen primären Geschlechtsmerkmale beschlossen, ob das Kind männlich oder weiblich ist. Dies legt den Schluss nahe, dass ausschließlich das Vorhandensein von Penis oder Scheide darüber bestimmt, welches Geschlecht ein Mensch besitzt.
Und doch unterscheiden sich Männer und Frauen in mehr Punkten als in diesem. So gibt es zum Beispiel Unterschiede In den meisten Fällen stimmen das Vorhandensein von Penis oder Scheide mit den meisten der übrigen Geschlechtsmerkmale überein. Natürlich gibt es Frauen mit tiefer Stimme, Männer mit recht zartem Körperbau, Frauen, die auch einparken und Männer, die auch zuhören können. Aber die meisten Menschen sind zufrieden mit ihrem Geschlecht.
Ist das jedoch nicht der Fall, spricht man von Transsexualität. Die Betroffenen fühlen sich im falschen Körper gefangen, empfinden und denken wie das andere Geschlecht und leiden unter der Diskrepanz.

Welche Ursachen hat Transsexualität?

Sicher ist, dass Transsexualität verschiedene Ursachen haben kann und sicher ist außerdem, dass diese noch nicht hinreichend erforscht wurden.
Bereits bei der Zeugung eines Kindes entscheidet sich, ob das Kind rein körperlich ein Junge oder ein Mädchen wird.
In den ersten Schwangerschaftswochen entwickelt sich das Gehirn. Ist dieses besonders vielen männlichen Hormonen ausgesetzt, wird es ein "Männer-Hirn", auch wenn rein körperlich eine Frau entsteht. So kann es selbstverständlich auch passieren, dass rein körperlich ein Mann ensteht, der aufgrund von zu vielen weiblichen Hormonen in den ersten Schwangerschaftswochen wie eine Frau denkt und fühlt. Die Hormonkonzentration kann damit Ursache der Transsexualität sein.
Nur in wenigen Fällen kann noch Jahre nach der Schwangerschaft nachvollzogen werden, ob eine zu hohe, "falsche" Hormonkonzentration vorlag. Manchmal können Stoffwechselerkrankungen Schuld daran sein, aber auch Medikamente können männliche oder weibliche Hormone enthalten.
Die Menge der männlichen Hormone, der man in der Schwangerschaft ausgesetzt war, hat nicht nur Auswirkungen auf die Entwicklung des Gehirns, sondern auch auf den Längenunterschied zwischen Ring- und Zeigefinger. Waren viele männliche Hormone im Spiel, ist der Ringfinger länger als der Zeigefinger. Je länger der Ringfinger im Vergleich zum Zeigefinger, desto mehr männliche Hormone beeinflussten die Entwicklung des Ungeborenen in den ersten Schwangerschaftswochen. So kann der Längenunterschied von Ring- und Zeigefinger einen Hinweis auf die Hormonkonzentration und damit auf die Ursache für Transsexualität geben.
Andere Ursachen der Transsexualität können in der sozialen Umgebung und/oder in prägenden Erfahrungen im Kleinkindalter liegen. So wurde festgestellt, dass überproportional viele Transsexuelle in ihrer Kindheit Opfer von Vergewaltigung und Missbrauch wurden.
Außerden sind viele Männer, die als Frauen geboren wurden, in einem vaterlosen Haushalt aufgewachsen oder bei einer Mutter, die sich eigentlich einen Jungen wünschte.
Und wie immer ist es wahrscheinlich, dass sowohl die eine als auch die andere Ursache in Frage kommt oder aber auch eine Kombination der verschiedenen Ursachen Auslöser für die Transsexualität ist.

Wann tritt Transsexualität zutage?

Die meisten Menschen, die von der Transsexualität betroffen sind, bemerken schon im Kleinkindalter, dass sie anders sind als ihre Geschlechtsgenossen. Sobald die ersten Kleiderwünsche auftauchen, bemerken manche Jungen, dass sie lieber Kleider tragen würden, wogegen es für transsexuelle Mädchen nichts schlimmeres gibt, als zum Fasching als Prinzessin gehen zu müssen. Lieber wären sie Pirat oder Cowboy. Auch die Wünsche zum Geburtstag oder zu Weihnachten sind dann typischer fürs andere Geschlecht. Kurz: kleine transsexuelle Knaben verhalten sich oft wie kleine Mädchen.
Die Probleme für Mädels, die im Jungenkörper stecken, sind größer als andersrum. Es ist einfach wesentlich verpönter, dass Jungs Kleider tragen und mit Puppen spielen, wogegen es recht normal ist, dass kleine Mädels Hosen tragen und Fußball spielen. Vielleicht erklärt das auch, warum es mehr Geschlechtsumwandlungen von Mann zu Frau gibt, als andersrum.
Eine Frau, die sich mehr als Mann empfindet, muss sich nicht verleugnen, sondern kann weitestgehend ihre modischen Vorlieben ausleben und den bevorzugten Freizeitaktivitäten nachgehen.
Wenn Eltern einen sehr offenen und liebevollen Kontakt zu ihren Kindern pflegen, wenn diese das Gefühl haben, dass sie auf jeden Fall geliebt werden, dann gibt es eine große Chance, dass die Eltern schon früh erkennen, dass ihr Kind unter dem falschen Körper leidet. Viele Kinder sagen schon recht früh, dass sie lieber ein Junge/ein Mädchen wären und gern auch so aussehen würden. Bleiben diese Wünsche bis zur Pubertät die gleichen, bekommen die Kinder plötzlich Panik, weil ihr Körper noch männlicher/weiblicher wird, dann sind das sehr ernst zu nehmende Anzeichen für eine Transsexualität.
Schön wäre es, wenn die Kinder mit ihren Ängsten und Nöten ernst genommen werden würden, wenn sie das Gefühl bekämen, egal ob Du eine Junge oder Mädchen bist, wir lieben Dich um deinetwillen.
Ein gutes Beispiel für eine Transsexualität, die relativ problemlos verlief, ist Kim Petras. Als Tim geboren, stellte Kim schon im Kindergarten fest, dass sie lieber rosa Kleider und Barbiepuppen, als Hosen und Fußbälle mag. Von den Eltern unterstützt, bekam sie bereits vor der Pubertät Hormone, die die männliche Pubertät stoppte und die weibliche Pubertät einleitete. Sie ist in Deutschland die erste, die bereits vor Vollendung des 18. Lebensjahres eine Geschlechtsumwandlung machen lassen durfte.

Geschlechtsumwandlung - Transsexualität

Die meisten von Transsexualität betroffenen Menschen, wünschen sich nichts mehr als dass auch ihr Körper von außen so aussieht, wie sie sich im Inneren fühlen. Das kann mit einer sogenannten Geschlechtsumwandlung erreicht werden. Bei dieser werden die Geschlechtsorgane verändert, so dass danach das gefühlte Geschlecht mit den äußeren Geschlechtsmerkmalen überein stimmen.
Die Operation ist jedoch erst der letzte von vielen Schritten.
Wer möchte, dass die Krankenkasse die Geschlechtsumwandlung bezahlt, muss sich verschiedenen Tests unterziehen. Zwei Psychologen müssen unabhängig voneinander bestätigen, dass es sich um Transsexualität handelt. Ausgeschlossen werden soll, dass psychische Probleme Ursache für den Wunsch nach Geschlechtsumwandlung sind.
Nachdem die Testergebnisse vorliegen, werden zuerst Hormone verschrieben, mit der die Geschlechtsumwandlung von innen beginnt.
Durch die Gabe von weiblichen Hormonen kommt es beim männlichen Körper zu Weibliche Körper verändern sich durch die Gabe von männlichen Hormonen wie folgt: Mindestens sechs Monate sollte die Hormontherapie durchgeführt werden. Wenn die Geschlechtsumwandlung der richtige Weg ist, erfahren die betroffenen Personen in dieser Zeit einen Stimmungsaufschwung. In manchen Fällen kommt es jedoch auch zu einer Verschlechterung der Situation. Das ist ein wichtiger Hinweis darauf, dass die Transsexualität psychische Ursachen hat und eine Geschlechtsumwandlung nicht der richtige Weg ist.
Viele Menschen, die in der Hormonbehandlung einer Geschlechtsumwandlung stecken, beginnen sich in ihrem neuen Leben einzurichten. Spätestens jetzt tragen sie ihren neuen Körper auch nach außen hin zur Schau.

News zum Thema zum Beispiel Urteile

Krankenkasse muss nach einer Geschlechtsumwandlung nicht die Kosten für eine Gesichts-OP tragen

Die Klägerin (die anatomisch als Mann zur Welt kam) empfand ihr Gesicht als ausgesprochen maskulin und litt unter ihrem Aussehen. Sie wollte sich deshalb mittels Operation das Gesicht weiblicher gestalten lassen. Die Krankenkasse wollte die Kosten dafür nicht übernehmen und bekam vom Sozialgericht Heilbronn Recht (Urteil vom 26.10.2012 - S 8 KR 2808/09).
Das Sozialgericht empfand das Gesicht der Klägerin weder als entstellt noch als offensichtlich männlich. Deshalb sei die Krankenkasse nicht dazu verpflichtet, die als reine Schönheits-OP eingestufte Behandlung, zu bezahlen. Quelle: Rechtsindex - Das juristische Informationsportal

Die Krankenkasse ist nicht berechtigt, von einer Frau (die anatomisch als Mann geboren war) nach der Geschlechtsumwandlung einen höheren Krankenkassenbeitrag zu fordern

Eine Frau (die anatomisch als Mann geboren worden war) wurde von der Krankenkasse nach erfolgreicher Geschlechtsumwandlung aufgefordert, den teureren Frauen-Tarif zu zahlen. Bis dahin war sie als Mann günstiger eingestuft worden. Der Bundesgerichtshof (Urteil vom 09.05.2012 - IV ZR 1/1) hat entschieden, dass die Krankenkasse dazu nicht berechtigt sei. Die Frau dürfe weiterhin den Männertarif nutzen:
"Die Geschlechtsumwandlung eines ursprünglich männlichen Versicherungsnehmers berechtigt den privaten Krankenversicherer nicht, die versicherte Person abweichend vom vertraglich vereinbarten Männertarif in den Frauentarif einzustufen." Quelle: Rechtsindex - Das juristische Informationsportal

Vater oder Mutter?

Ein Mann, der anatomisch als Frau geboren war, hatte sich für eine Geschlechtsumwandlung entschieden und diese vollzogen. Er ist aufgrund des Beschlusses des Amtsgericht Schöneberg vom 11.04.2011 als männlich anzusehen.
Im Jahr 2013 gebar er, nachdem er dafür die Hormone abgesetzt hatte, ein Kind und wollte in die Geburtsurkunde als Vater eingetragen werden.
Letztendlich entschied das Kammergericht Berlin (Beschluss vom 30.10.2014 - 1 W 48/14), dass der Status des Betroffenen als Vater oder Mutter im Verhältnis zum leiblichen Kind unberührt sei von einer Geschlechtsumwandlung, das heißt, der hier Betroffene wird als Mutter mit seinem Geburtsnamen in der Geburtsurkunde seines Kindes eingetragen. Quelle: www.berlin.de - Pressemitteilung Berlin, den 02.12.2014

Quellen:

Presseartikel:

Quellen zum Thema Geschlechtsumwandlung:

Selbsthilfegruppen:

Quellen zum Thema Ursachen der Transsexualität

Autor: Katarina Telschow

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