Ganz genau genommen gibt es keinen Zeckenbiss, weil Zecken nicht über einen Unter- und Oberkiefer
verfügen und so auch nicht beißen können. Vielmehr sägen sie in die Haut einen Schlitz und stecken dort
ihren Blutsaugerrüssel hinein.
Aber auch wenn der Zeckenbiss keiner ist, unangenehm ist er in jedem Fall. Ganz abgesehen davon, dass
sich die meisten Menschen vor diesen kleinen Plagegeistern ekeln, können sie auch noch Krankheiten übertragen.
In Frage kommen hier die
Borreliose undFSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis).
Gegen einen Zeckenbiss können Sie sich sehr einfach schützen, indem Sie den Zecken keine Chance geben:
Bleiben Sie bei Wanderungen in der Natur auf den Wegen und vermeiden Sie den direkten
Kontakt zu Büschen und Sträuchern.
Bei der Rast auf einer Wiese, legen Sie sich eine Decke unter.
Tragen Sie lange Kleidung, Strümpfe und geschlossenen Schuhe.
Auf heller Kleidung können Sie Zecken viel schneller entdecken, bevor es zu einem Zeckenbiss kommt.
Am Ende des Tages sollten Sie Decke und Kleidung sorgfältig außerhalb der Wohnung ausschütteln.
Suchen Sie Ihren Körper und den ihrer Kinder gerade in den Körperfalten und -beugen
(z.B. Kniekehlen) sorgfältig ab. Bei Kindern den Kopf nicht vergessen!
Sollten Sie doch eine Zecke finden, die sich in der Haut festgebissen hat, entfernen Sie
diese so schnell wie möglich!
Wenn Sie in der Natur unterwegs sind, sollten Sie immer eine
Zeckenzange
oder
Zeckenkarte
dabei haben. Beide Utensilien sind nur sehr klein, nehmen wenig Platz in Anspruch und helfen
aber sofort beim Entfernen einen Zecke.
Wenn es doch zu einem Zeckenbiss gekommen sein sollte, entfernen Sie die Zecke so schnell wie möglich.
Zumindest für die Übertragung der Borreliose-Erreger bedarf es im Minimum 6 Stunden.
Beim Entfernen einer Zecke ist eines ganz wichtig: Sie dürfen den Hinterleib der Zecke nicht quetschen!! In diesem befinden sich die Erreger und dort
sollen sie natürlich möglichst auch bleiben. Am besten nehmen sie eine Zeckenzange oder eine Zeckenkarte
und fassen damit die Zecke direkt über der Haut, um sie dann herauszuziehen.
Wenn Sie eine Zecke entdeckt und entfernt haben, sollten Sie die gebissene Stelle und sich selbst gut
beobachten. Bildet sich an der Bissstelle ein kreisroter Fleck, der größer wird, um zum Schluss ein roter
Ring zu werden, dann besteht die Gefahr, dass die Zecke Borreliose-Erreger übertragen hat. Gehen Sie
unbedingt zu einem Arzt und lassen Sie sich untersuchen!
Aber auch wenn innerhalb von vier Wochen nach einem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome auftreten (vor
allem ohne Husten und Schnupfen) sollten Sie einen Arzt aufsuchen und auf den Zeckenbiss hinweisen.
Sinnvoll ist es, die entfernte Zecke aufzuheben. Sie kann dann, wenn Symptome auf eine Erkrankung hinweisen,
auf die Krankheitserreger untersucht werden.
Überall wo es Natur gibt, gibt es auch Zecken. Auch wer sich in großen Städten in kleinen Parkanlagen
aufhält, ist nicht sicher vor ihnen.
Natürlich kann es auch im eigenen Garten zu einem Zeckenbiss kommen.
Eine nicht zu vernachlässigende Quelle von Zecken sind Haustiere. Hunde und Katzen stöbern mit Vorliebe durch
Büsche und Sträucher und sammeln dabei die eine oder andere Zecke ein. Selbst wenn sie durch ein Zeckenhalsband
oder ähnliches vor einem Zeckenbiss sicher sind, so können sich die kleinen Tierchen im Fell aufhalten, um
dann eine Streicheleinheit zu nutzen und die Futterquelle Richtung Mensch zu wechseln.
Im übrigen können auch Hunde und Katzen an Borreliose erkranken. Meist verläuft die Krankheit jedoch symptomfrei.
FSME wurde bisher nur bei großen Hunderassen beobachtet und verlief dort unbehandelt meist tödlich.
Informationen zu Krankheiten, die durch einen Zeckenbiss auf Haustiere übertragen werden können, finden Sie auf
der Seite des
Bundesverbandes für Tiergesundheit.