Natürlich gibt es Unterschiede. So mag es Familien mit mehreren Kindern geben, die einiges von dem oben geschriebenen
auch zu Hause lernen und dafür einen Kitaplatz nicht benötigen. Es gibt Komunen, in denen sich mehrere Familien mit ihren
Kindern zusammen geschlossen haben, so dass diese Kinder ihre Tage auch zu Hause mit vielen anderen gemeinsam verbringen.
Alle Eltern sollten für ihre Kinder prüfen, ob sie mit dem, was sie beschließen und tun, das Beste für das eigene Kind tun.
Und manchmal müssen wir beschließen, dass unser Kind heute etwas tut, was ihm nicht so gut gefällt und womit es ihm nicht
so gut geht, weil wir wissen, dass es ihm sonst später noch schlechter gehen wird. Was ich damit sagen will:
Selbst wenn Klein-Erna gern auf den Kitaplatz verzichten würde und lieber allein mit Mama zu Hause spielt, ist es eventuell
besser, dass sie trotzdem jeden Tag wenigstens einige Stunden dort verbringt, damit sie sich daran gewöhnt und es später
in der Schule nicht so schwer hat.
Immerhin: für den Kindergarten gibt es eine Eingewöhnungszeit. Wenn es notwendig ist, können Mama/Papa und Kind die erste(n)
Woche(n) gemeinsam dort verbringen. Das Kind wird jede Unterstützung erfahren, damit die Umgewöhnung so leicht wie möglich
fällt.
Das gibt es in der Schule nicht. Ein Kind, das nicht gewohnt ist den Tag teilweise ohne die gewohnte Bezugsperson zu
verbringen, wird unter Umständen in der ersten Zeit sehr darunter leiden. Und in der Zeit, in der das eigene Kind noch
mit dem eigenen Elend beschäftig ist, bilden sich bei den anderen Kindern die ersten Freundschaften. Wenn Klein-Erna endlich
bereit ist, sich mit den anderen Kindern auseinander zu setzen, haben diese sich gefunden und Klein-Erna steht nochmal außen
vor.
Natürlich MUSS es so nicht kommen, aber das Risiko ist deutlich höher, als wenn Klein-Erna mit Hilfe ihres Kitaplatzes eine
Trennung von Mama und Papa bereits gewohnt ist.
Wenn sich bei Kindern die Mutter-Kind-Beziehung gefestigt hat, ist eine neue Bezugsperson eine Lernerfahrung. Kinder
lernen, dass es andere Menschen gibt, die sich auch um sie kümmern und dass Mutter oder Vater immer wieder zurückkehren.
Sie werden damit offener der Welt gegenüber. Natürlich ist eine gut funktionierende Mutter-Kind-Beziehung elementare
Voraussetzung. Das Kind muss schon erfahren haben, dass Mama oder Papa darauf achten, dass ihm nichts Furchtbares zustößt,
dass es Vertrauen auch in die Personen haben kann, die Mutter und Vater auswählen und dass die Zwei auf jeden Fall immer
wieder kommen.
Ganz wichtig ist, dass eine Gewöhnung an neue Personen in dem Tempo geschieht, das der Knirps braucht. Er darf zu keiner
Zeit das Gefühl haben, verlassen worden zu sein.
Ein anderer Aspekt ist der Umgang mit anderen Kindern, an anderen Orten und mit anderen Spielzeugen. Kinder lernen in
der ersten Zeit durch Nachahmen. Keine noch so gute Mutter hat den ganzen Tag Zeit sich mit ihrem Kind zu beschäftigen.
Zum Anfang schläft es noch viel und man kann es in den Wachphasen auch noch überall mit hinnehmen, so dass es beobachten
kann. Irgendwann jedoch wird es zu schwer, der Bewegungsdrang zu groß und die Wachphasen zu lang. Das Baby bleibt nicht
mehr einfach liegen und Mama muss aufpassen, dass es nicht irgenwohin rollt oder robbt, wo Gefahren drohen und so wächst
der Zuwendungsbedarf gemeinsam mit der Menge der zu erledigenden Hausarbeiten.
Wenn ein Kitaplatz in Anspruch genommen wird, kann das Kind andere Kinder beobachten. Es kann in sehr geschütztem Rahmen
seinen Bewegungsdrang ausleben. Die Reize sind vielfältiger und regen dazu an, Neues auszuprobieren und Gesehenes zu
verarbeiten.
Je fortbewegungsfähiger Kinder werden, desto mehr sind sie in der Lage Kontakt zu anderen aufzunehmen. Sie fangen an,
ihre sozialen Kompetenzen zu trainieren.
Diese Möglichkeiten sind in einem Kindergarten vielfältiger als zu Hause.
Sind sich die Eltern darin einig, dass ihr Kind ab einem bestimmten Zeitpunkt einen Kitaplatz in Anspruch nehmen soll,
wird es Zeit zu handeln.
In den meisten Fällen ist es sinnvoll bei den Kitas in der Umgebung so früh wie möglich zu erkunden, ob Plätze vorhanden
sind. Je nach Bundesland und Alter des Kindes kann dies sehr unterschiedlich sein und für den Fall, dass das Kind sehr
schnell nach der Geburt betreut werden soll, sollten Sie damit noch vor der Geburt beginnen.
Wenn sich herausstellt, dass es Chancen auf einen freien Kitaplatz gibt, muss zumindest in Berlin und Hamburg der
sogenannte Kitagutschein beantragt werden. Dieser sorgt mitnichten dafür (der Begriff "Gutschein" ist hier ein
wenig irreführend), dass ein Kind einen Anspruch auf einen kostenlosen Kitaplatz hat, sondern besagt lediglich,
dass es überhaupt einen Anspruch auf einen solchen hat und ein Teil der Kosten vom Staat übernommen wird. Wie viel Geld
durch die Eltern dafür zu entlöhnen ist, steht auf einem anderen Blatt.
Sowohl in Hamburg als auch in Berlin werden die Kitagutscheine beim zuständigen Jugendamt beantragt, in Hamburg heißt die
zuständige Stelle: Sachgebiete für Kindertagesbetreuung (KTB-Sachgebiete).
In Berlin ist der Antrag auf Bewilligung des Kitagutscheines frühestens sechs Monate und spätestens zwei Monate vor
geplantem Antritt des Kitaplatzes zu stellen. Ein Kitagutschein wird in der Regel unbefristet erteilt, d.h. er ist bis
zum Schulantritt des Kindes gültig. Lediglich zum dritten Geburtstag kann das Jugendamt überprüfen, ob die Voraussetzungen
noch gegeben sind. Dazu meldet sich das Jugendamt bei der Familie.
Weitere häufige Fragen werden hier beantwortet:
www.kitagutschein-berlin.de
Die Jugendämter in Berlin finden sich hier:
Berliner Jugendämter
Die Jugendämter in Hamburg finden Sie hier:
Jugendämter in Hamburg.
Und die verschiedenen Anträge für den hoffentlich passenden Kitagutschein für Hamburg gibt es hier:
Antrag auf Kitagutschein in Hamburg.
In Hamburg ist zu beachten, dass der Kitagutschein in der Regel nur ein Jahr Gültigkeit besitzt. Rechtzeitig vor Ablauf
des Jahres muss ein Antrag auf Weiterbewilligung gestellt werden. Wird dieser nicht rechtzeitig gestellt und darum auch
nicht rechtzeitig bewilligt, verliert das Kind seinen Kitaplatz!
In den meisten Städten sind Kitaplätze wahre Raritäten. Ich habe hier eine Sammlung von Links zusammengestellt, die auf Seiten verweisen, auf denen es Kita-Verzeichnisse gibt und zum Teil auch Kitaplatzbörsen. Natürlich kann ich nicht überprüfen, ob die dort angegebenen Kita-Plätze tatsächlich noch frei sind und es gibt mit Sicherheit auch Kitas, die sich dort nicht verewigen. Und doch ist ein Blick darauf hilfreich. Wenn er erfolglos war, kann man sich noch immer ans Telefon setzen und alle Kitas der Umgebung durchtelefonieren.
Die Kitas in der Umgebung finden Sie am besten über folgende Internetseite: Familienwegweiser Auf dieser bekommen Sie Links zu den Kita-Verzeichnissen Ihrer Region. Aber auch über little-bird.de haben Sie die Chance von einem freien Kitaplatz in Ihrer Region zu erfahren.zum Seitenanfang